Innenraumkonzepte für autonomes Fahren und steigende Anforderungen an die Datenleitungen

Interview mit Klaus Bramhofer zu seinen Erwartungen zum Fahrzeug-Innenraum der Zukunft, neue Nutzungsszenarien und den damit einhergehenden Herausforderungen an die Zulieferer.

„Im Zuge des autonomen Fahrens sollte die Infrastruktur im Fahrzeuginnenraum die notwendigen Funktionen für das Laden von Endgeräten und eine sichere Datenkommunikation ermöglichen.“

Tech Talk ist eine Interviewserie, die Ihnen einige inspirierende Persönlichkeiten innerhalb und außerhalb von MD und der Welt der Technik, Innovation und darüber hinaus vorstellt.

In dieser Folge Tech Talk haben wir uns mit Klaus Bramhofer, Leiter des technischen Produktmanagements bei MD zusammengesetzt. Wir sprechen über seine Erwartungen zum Fahrzeug-Innenraum der Zukunft, neue Nutzungsszenarien im Zuge des autonomen Fahrens und über die damit einhergehenden Herausforderungen der Automobilzulieferer.

Klaus Bramhofer, Leiter des Technischen Produktmanagements bei MD

Klaus, erzähle bitte ein wenig über Dich. Was reizt dich am meisten an deinem Job?

Klaus: Ich bin Leiter des Technischen Produktmanagements bei MD. Meine Mission ist es, MD-Produkte neu am Markt zu platzieren und MD als Entwicklungspartner im Automobilsektor aufzubauen. Neben dem engen Kontakt zu Kunden und dem Arbeiten in einem globalen Team schätze ich die damit einhergehenden interkulturellen Erfahrungen an meinem Job ganz besonders. 

Wie sieht deiner Meinung nach der Innenraum eines Fahrzeugs im Jahr 2030 aus?

Klaus: Puh, eine schwierige Frage, da man momentan noch nicht wirklich genau sagen kann, wann das autonome Fahren so richtig Einzug halten wird. Abhängig von den einzelnen Levels, die von der SAE (Society of Automotive Engineers) für die Einstufung des autonomen Fahrens festgelegt wurden, wird sich mit Sicherheit auch die Einrichtung und Ausstattung des Fahrzeuginnenraums entsprechend anpassen.

Je weniger sich der Fahrer auf den Straßenverkehr konzentrieren muss, desto mehr Zeit bleibt folglich für andere Aktivitäten wie etwa Freizeit oder Arbeit, höchstwahrscheinlich verbunden mit dem großen Wunsch nach mobiler Unabhängigkeit und einer starken Affinität zum Internet.

Genau für diese Zwecke sollte die Infrastruktur in der Fahrgastzelle die notwendigen Funktionen für das Laden von Endgeräten und eine sichere Datenkommunikation ermöglichen.

Welche Auswirkungen haben diese Änderungen auf das Thema Datenübertragung im Fahrzeug?

Klaus: Hier unterscheiden wir grundsätzlich zwischen zwei Themen. Zum einen die bordnetzseitige, sprich interne Verkabelung von der Kundenschnittstelle zum Steuergerät und zum anderen die Anbindung der Endgeräte vom Kunden an die Kundenschnittstelle.

Bei beiden Optionen werden natürlich künftig aufgrund der Ansprüche des Endkunden die Datenraten eklatant steigen.

Meist werden Endgeräte über USB Schnittstellen mit einem Adapterkabel oder aber einfach über WLAN oder Bluetooth mit der Steuereinheit verbunden. Für viele Anwendungen wie etwa Navi oder Musik reicht momentan noch der USB2.0-Standard mit 480 Mbit/s. Künftig sollen jedoch immer mehr Funktionen wie etwa die Steuerfunktion der Klimaanlage über das Smartphone laufen. Somit wird eine höhere Datenübertragungsrate benötigt. Das nächste Level der USB-Übertragung ist der USB3.2 Gen1-Standard mit 5 Gbit/s über eine USB C-Schnittstelle. Diese Datenraten sollten auch für kabellose Übertragungsmöglichkeiten (WLAN, Bluetooth) kein Problem darstellen.

Interessant wird es allerdings, wenn man sein Endgerät gleichzeitig laden will. Die kabellose Ladetechnik erscheint zwar auf den ersten Blick sehr praktisch, bringt aber aktuell noch nicht die optimale Ladeleistung im Vergleich zu einer kabelgebundenen Lösung. Mit einer kabelgebundenen Lösung ist bereits eine Ladeleistung von bis zu 100 Watt möglich.

Was tun wir als MD, um uns hier zukunftsfähig aufzustellen?

Klaus: MD bereitet sich in vielerlei Hinsicht auf die neuen Herausforderungen vor.

In Puncto Datenübertragung arbeiten wir schon seit Jahren mit namhaften Komponentenherstellern in Kooperationsprojekten zusammen, um neue Stecksysteme für die neuen Anforderungen zu entwickeln und gemeinsam auf dem Markt zu platzieren. Außerdem bietet MD mittlerweile auch eigene Stecksysteme, um den stark wachsenden künftigen Bedarf abzudecken.

So haben wir unter anderem das automotivtaugliche USB Type-C Stecksystem „C-KLIC“ entwickelt. Mit diesem Stecksystem lassen sich Datenraten von bis zu 10 Gbit/s bei gleichzeitiger Lade-Möglichkeit bis 100 Watt realisieren.

Ein weiterer Schritt ist die Entwicklung eigener USB C-Module, die über verschiedenste Funktionen verfügen. Diese reichen vom einfachen USB Type-C Single Charger mit 15 Watt, über die neueste Ladetechnologie USB PD 3.0 (Power Delivery mit Programmable Power Supply) bis hin zu einem Kombimodul, welches zusätzlich noch USB 2.0 Daten verarbeiten kann.

Auch einfache Adapterkabel mit unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten (USB A, USB C, Apple Lightning, USB Micro etc.) findet man in unserem Portfolio.

Lieber Klaus, vielen Dank für das informative Gespräch!

Datenübertragung als Schlüssel zum Innenraum der Zukunft

Das autonome Fahren konfrontiert die Brache mit völlig neuen Anforderungen der Kunden.

Die Aufmerksamkeit des Fahrers wird weniger und weniger auf den Verkehr gerichtet sein müssen. Somit entsteht die Nachfrage das Fahrzeug umfangreicher zu nutzen, als bisher bekannt: Egal ob als individueller Rückzugsort oder als Arbeitsplatz, die Anbindung der dabei genutzten Endgeräte stellt immer höhere Anspräche an die Zulieferer von Datenübertragungslösungen. MD Elektronik bietet hier zukunftssichere Lösungen wie das USB Type-C Stecksystem „C-KLIC“ oder die vielseitigen USB C-Module.

Sie haben Fragen zum Thema, oder möchten mehr über unsere Produkte erfahren? Unser Team berät Sie gerne!

Kontakt

Klaus Bramhofer

Klaus Bramhofer ist Leiter des Technischen Produktmanagements bei MD. Seine Mission ist es, MD als Lieferanten und Entwicklungspartner für Steckkomponenten im Automobilsektor aufzubauen. Mehr als 9 Jahre Branchenerfahrung machen ihn zu einem Experten auf diesem Gebiet. Nach seinem Einstieg als Application Engineer hat er in seiner Position als Manager Development Sensor Cables eine Entwicklungsabteilung aufgebaut und geführt. Neben dem engen Kontakt zu Kunden und dem Arbeiten in einem globalen Team schätzt er die damit einhergehenden interkulturellen Erfahrungen an seinem Job ganz besonders.