Zuverlässigkeit & Flexibilität – Wie Automobilzulieferer auf immer kürzere Entwicklungszyklen reagieren

Tech Talk ist eine Interview-Reihe, die Ihnen einige inspirierende Persönlichkeiten innerhalb und außerhalb von MD und der Welt der Technologie, Innovation und darüber hinaus vorstellt.

In dieser Ausgabe haben wir uns mit Martin Pichlmeier, Manager Technical Product Management bei MD, getroffen. Wir sprechen über seine Arbeit bei MD ELEKTRONIK, die immer kürzer werdenden Entwicklungszyklen in der Automobilindustrie, die daraus resultierenden Herausforderungen für die Zulieferer und die ganzheitliche Strategie von MD, um zuverlässig liefern und flexibel auf Veränderungen reagieren zu können.

Martin, erzähle bitte ein wenig über Dich – sowohl privat als auch beruflich!

Ich bin 46 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Söhne im Alter von 9 und 12 Jahren. In meiner Freizeit versuche ich mich mit Sport fit zu halten und wenn es die Zeit zulässt, drehe ich gerne ein paar Runden mit meinem Motorrad. Meine berufliche Laufbahn begann mit einer technischen Ausbildung bei der Deutschen Bahn, gefolgt von einer Weiterbildung zum Techniker. Seit 2007 bin ich für MD ELEKTRONIK tätig, zunächst in der Prozessentwicklung und seit 2021 im Bereich Forschung und Entwicklung, genauer gesagt im Technischen Produktmanagement.

Mein technischer Hintergrund und die Erfahrung in der Produktion helfen mir, neue Anforderungen und Kundenwünsche frühzeitig hinsichtlich der Umsetzung in der Fertigung zu bewerten. 

Den Austausch und die Diskussionen in diesem Zusammenhang schätze ich sehr, denn man bekommt immer wieder Einblicke in die Zukunftspläne der Branche und wohin uns die Reise in die Mobilität der Zukunft noch führen wird.

Die Automobilindustrie wird immer schnelllebiger, die Entwicklungszyklen immer kürzer. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?

Haupttreiber dieser Entwicklung sind zweifellos die sich immer schneller ändernden Kundenpräferenzen, die insbesondere durch den digitalen Wandel geprägt sind. Die Kunden verlangen zunehmend nach nachhaltigeren, flexibleren und vernetzten Mobilitätslösungen, was sich beispielsweise im wachsenden Interesse an autonomem Fahren, Mobility-as-a-Service (MaaS) und Fahrzeugabonnementmodellen widerspiegelt. Die Notwendigkeit, in einem zunehmend vernetzten Ökosystem wettbewerbsfähig zu bleiben, veranlasst die Automobilindustrie, Partnerschaften mit Technologieunternehmen einzugehen und sich zunehmend an deren kurze Entwicklungszyklen anzupassen. Darüber hinaus erhöhen regulatorische Anforderungen, insbesondere im Bereich des Emissionsschutzes und der Fahrzeugsicherheit, den Druck auf die Automobilindustrie, ihre Entwicklungsprozesse zu beschleunigen.

Vor welche Herausforderungen stellt diese Beschleunigung die Automobilzulieferer und wie wird diesen begegnet?

Die Notwendigkeit, schnell eine Vielzahl von kundenspezifischen Lösungen zu entwickeln und zu liefern, erfordert von den Zulieferern erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in agilere und flexiblere Prozesse und Produktionsverfahren. In der Entwicklung von Fahrzeugbaureihen wird zunehmend auf digitalisierte Prozesse gesetzt, z.B. mit integrierten Softwarelösungen zur Entwicklung von Fahrzeugen oder digitaler Simulation. Im Seriengeschäft muss schnell auf kurzfristige Änderungen reagiert werden können. Das bedeutet auch die Lieferanten müssen ihre Prozesse digitalisieren. Die Stärkung der Resilienz der Lieferketten ist ein weiterer zentraler Baustein, um den zunehmend dynamischen Anforderungen der Automobilindustrie gerecht zu werden. Unvorhergesehene Lieferausfälle, z.B. durch höhere Gewalt (Force Majeure), stellen bei den engen Zeitplänen ein massives Problem dar. Hier gewinnen Zweitlieferanten und eine stärkere regionale Konzentration der Lieferketten bzw. eine Restrukturierung der globalen Produktionsnetzwerke an Bedeutung. Neben den Anforderungen immer schneller zu werden, gibt es auch Faktoren, die einer Beschleunigung von Entwicklungszyklen entgegenwirken. Durch die fehlende Standardisierung existieren im Bereich Hochfrequenzstecksysteme in Europa und Amerika unterschiedliche Anforderungen für die gleiche Anwendung. Das erhöht die Variantenvielfalt und verlangsamt die Entwicklung. Auch die Patentsituation ist immer zu berücksichtigen und macht eine schnelle Entwicklung nicht einfach.

Welche konkreten Maßnahmen verfolgt MD, um die geforderte Zuverlässigkeit und Flexibilität im Bereich der Kabelkonfektion bieten zu können?

Die Basis von allem ist unser Selbstverständnis als Entwicklungspartner. Bei MD wird bewusst auf Kundennähe gesetzt. Wir stehen Kunden beispielsweise bereits bei der Entwicklung der Steuergeräte unterstützend zur Seite. Dies ermöglicht es, Trends frühzeitig zu erkennen und so auf anstehende Neuerungen vorbereitet zu sein. Im Gegensatz zu reinen Konfektionären verfügt MD über eine eigene Produktentwicklung, weltweit akkreditierte Prüflabore und entwickelt und fertigt auch die teil- und vollautomatisierten Produktionsanlagen selbst. Das erspart bei zeitkritischen Projekten und unvorhergesehenen Änderungen einen enormen Abstimmungsaufwand mit externen Partnern und sorgt für die nötige Flexibilität und Unabhängigkeit. Alle Prozesse können parallel ablaufen, zum Beispiel der Austausch von Modulen bei vollautomatischen Anlagen und die schnelle Anpassung von Produktkomponenten. Inzwischen ist MD sogar in der Lage, Lieferausfälle mit eigenen Alternativprodukten zur First Source zu kompensieren. In diese Fähigkeiten wird kontinuierlich investiert, um die weltweiten Produktionsstandorte und Entwicklungsabteilungen von MD optimal auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten.

Martin, vielen Dank für das super interessante Gespräch!

Schlüssel zur Flexibilität – Fähigkeiten und Kapazitäten in der eigenen Hand   

Die Automobilindustrie erlebt eine deutliche Beschleunigung der Entwicklungszyklen. Dies erfordert von den Zulieferern erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in agilere Produktionsprozesse, um kundenspezifische Lösungen schnell liefern zu können. Gleichzeitig muss die Resilienz der Lieferketten gestärkt werden, um den dynamischen Marktbedingungen gerecht zu werden. MD ELEKTRONIK investiert seit langem darin, diese Bereiche im eigenen Unternehmen zu vereinen, um als unabhängiger, flexibler und zuverlässiger Lieferant der Automobilindustrie die neuesten Lösungen im Bereich der Datenübertragung anbieten zu können.

ADTCon-MC

(Automotive Data Transmission Connector – Mini Coax)

Product Fact Sheet

Leistungsfähige und extrem zuverlässige Datenverbindungen sind das Rückgrat der Mobilität von Morgen. MD ELEKTRONIK ist führend in diesen Technologien und treibt sie mit einem internationalen Netzwerk von Experten voran.

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Martin Pichlmeier

Martin Pichlmeier ist Manager im Bereich Technical Product Management. Seine Mission ist es, MD als Lieferanten und Entwicklungspartner für Steckkomponenten im Automobilsektor aufzubauen. Mehr als 14 Jahre Erfahrung im Bereich Kabelkonfektion und Komponentenentwicklung machen ihm zu einem Experten auf diesem Gebiet. Nach seinem Einstieg im Bereich Kabelkonfektion hat er als Manager Development eine Prozess-Entwicklungs-Abteilung aufgebaut und geführt. Der direkte Austausch mit Kunden weltweit, das Entwickeln neuer technischer Lösungen und die Markteinführung von Produkten schätzt er an seinem Job ganz besonders.