Latenz

Was versteht man unter Latenz?

Latenz ist die Zeit, die zwischen dem Senden und Empfangen eines Signals in einem Netzwerk vergeht. Im Automobilbereich bezieht sich Latenz auf die Verzögerung bei der Datenübertragung innerhalb der Bordnetze. Mit zunehmender Komplexität moderner Fahrzeugsysteme, wie z. B. Systemen für autonomes Fahren und Fahrerassistenzsystemen (ADAS), wird die Minimierung der Latenzzeit immer wichtiger, um eine reibungslose und schnelle Kommunikation zwischen den verschiedenen elektronischen Komponenten zu gewährleisten.

Wodurch wird die Latenz eines Kabels beeinflusst?

Die Latenz wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Dazu gehören der Kabeltyp, die verwendeten Steckverbinder, die Kabellänge und die Anzahl der Knoten im Netzwerk. Hochgeschwindigkeitsdatenleitungen wie H-MTD oder HSD sind speziell darauf ausgelegt, Latenzzeiten zu minimieren und eine schnelle Signalübertragung zu gewährleisten. Auch die Abschirmung der Kabel spielt eine Rolle, da sie Störungen reduziert und damit die die Signalqualität verbessert.

Wie kann die Latenz in der Fahrzeugverkabelung reduziert werden?

Die Reduzierung der Latenz in der Fahrzeugverkabelung erfordert eine sorgfältige Auswahl und Optimierung der verwendeten Komponenten. Hochwertige Steckverbinder und Kabel, die für Hochgeschwindigkeits-Datenübertragungen ausgelegt sind, können die Latenz deutlich reduzieren. Darüber hinaus kann die Netzwerktopologie im Fahrzeug optimiert werden, um die Anzahl der Knoten zu minimieren und die direkten Übertragungswege zu verkürzen. Auch der Einsatz moderner Protokolle wie TSN (Time-Sensitive Networking), die speziell für geringe Latenzzeiten entwickelt wurden, trägt zur Reduzierung der Kommunikationsverzögerungen bei.

Welche Entwicklungen gibt es im Bereich der Latenzreduzierung?

Aktuelle Entwicklungen zur Reduzierung von Latenzzeiten in Fahrzeugnetzwerken konzentrieren sich auf verbesserte Echtzeitprotokolle und spezielle Ethernet-Standards wie TSN und FPD-Link.TSN ermöglicht eine präzise Synchronisation und Priorisierung von Datenströmen, so dass wichtige Datenpakete bevorzugt und unterbrechungsfrei übertragen werden können, was insbesondere für sicherheitskritische Systeme wichtig ist. FPD-Link hingegen bietet eine bidirektionale Verbindung mit hoher Bandbreite und minimaler Verzögerung, ideal für ADAS-Anwendungen, da es eine direkte, störungsfreie Kommunikation zwischen Sensoren und Prozessoren ermöglicht. Weitere Fortschritte wie AVB (Audio Video Bridging) in der Ethernet-Kommunikation und die Integration moderner Standards wie 1000-Base-T1 ermöglichen darüber hinaus künftig eine konstante Echtzeit-Datenübertragung mit hohem Datendurchsatz und reduzierter Komplexität im Bordnetz.

Klaus Bramhofer

Klaus Bramhofer ist Leiter des Technischen Produktmanagements bei MD. Seine Mission ist es, MD als Lieferanten und Entwicklungspartner für Steckkomponenten im Automobilsektor aufzubauen. Mehr als 15 Jahre Branchenerfahrung machen ihn zu einem Experten auf diesem Gebiet. Nach seinem Einstieg als Application Engineer hat er in seiner Position als Manager Development Sensor Cables eine Entwicklungsabteilung aufgebaut und geführt. Neben dem engen Kontakt zu Kunden und dem Arbeiten in einem globalen Team schätzt er die damit einhergehenden interkulturellen Erfahrungen an seinem Job ganz besonders.